DANZIG – EINE PERLE AN DER OSTSEE

Danzig: Eine Stadt, die sich immer wieder neu erfunden hat
Tauche ein in die Geschichte von Danzig (Gdańsk), einer Stadt, die mehr Leben, mehr Wandel und mehr Dramatik gesehen hat als kaum eine andere Metropole Nordeuropas. Du blickst hier auf eine Historie, die so tief und vielschichtig ist, dass du sie an jeder Ecke spürst.

Das Goldene Zeitalter der Hanse
Die Wurzeln des Reichtums und der hanseatischen Prägung reichen tief. Danzig war lange Zeit die wichtigste Handelsmetropole an der Ostsee. Ihren immensen Wohlstand verdankte die Stadt der „Düdeschen Hanse“, einer mächtigen Vereinigung niederdeutscher Kaufleute, die bis ins 17. Jahrhundert hinein den Handel dominierte. Stell dir vor, wie auf der Mottlau die Schiffe dicht an dicht lagen, beladen mit Getreide aus dem polnischen Hinterland und im Gegenzug mit kostbaren Waren aus Flandern und England.

Besonders im 16. und 17. Jahrhundert erlebtest du hier das „Goldene Zeitalter“. Danzig war nicht nur reich, es war stolz und selbstbewusst. Die Stadt konnte es sich leisten, prächtige Denkmäler und Bauwerke zu errichten und zu verschönern – denke nur an das Grüne Tor, den Artushof oder die beeindruckende Marienkirche, die größte Backsteinkirche der Welt. Mitte des 17. Jahrhunderts zählte Danzig zu den größten Städten Nordeuropas. Ein besonderer Triumph war es, während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) seine Unabhängigkeit zu bewahren. Diese Freiheit, die aus wirtschaftlicher Stärke resultierte, ist ein zentraler Pfeiler der Danziger Identität.

Das Echo der Weltgeschichte: Zerstörung und Wiedergeburt
Doch die Geschichte Danzigs ist auch eine Geschichte der Brüche. Am Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Stadt 1920 die historische Bezeichnung Hansestadt von den alliierten Hauptmächten verwehrt; sie wurde zur „Freien Stadt Danzig“ erklärt. Aber das tragischste Kapitel ist Dir gewiss bekannt: Im Jahr 1945 wurde die Stadt durch die sowjetischen Truppen in Schutt und Asche gelegt. Die Zerstörung der historischen Altstadt, die heute so perfekt erscheint, war fast total. Dies hatte die schreckliche Folge, dass insbesondere die deutsche Bevölkerung zur Flucht gezwungen wurde und Danzig nach dem Krieg primär von polnischen Zuwanderern wiederaufgebaut und neu besiedelt wurde.

Was dann geschah, ist ein architektonisches Wunder: Danzig wurde nicht etwa modern wiederaufgebaut. Stattdessen entschied man sich, die Rechtsstadt (die Haupt-Altstadt) so detailgetreu wie möglich nach historischen Vorlagen wiederzuerrichten. Fast alles, was alt aussieht, ist im Grunde neu. Während Du durch die Lange Gasse und über den Langen Markt schlenderst und die prächtigen Giebelhäuser bewunderst, staunst Du über die unglaubliche Leistung dieses Wiederaufbaus. Es ist ein Symbol des polnischen Willens, die eigene Geschichte und Kultur an diesem Ort neu zu verankern.

Geschichten der Wende und Gegenwart
Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs hat sich Danzig mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit und Rasanz verändert wie kaum eine andere Stadt. Danzig ist ein Kind vieler Zeiten, faszinierend widersprüchlich: Das Herz der Altstadt schlägt heute wieder urpolnisch und hanseatisch zugleich, mit polnischen Bieren, traditioneller Küche von Piroggen bis Bigos und dem Duft von Bernstein. Abseits der Touristenpfade türmen sich noch die gewaltigen Wohngebirge des Sozialismus – die Plattenbauten, die funktionalen Lebensraum für Hunderttausende boten. Seit einigen Jahren wachsen die Spiegelglastürme des Kapitals in den Himmel, Zeichen des modernen, wirtschaftlich starken Polens.

Besonders in der Danziger Werft (Stocznia Gdańska) spürst Du eine weitere zentrale Geschichte: Hier, auf dem Gelände, wo in den 1980er Jahren der Arbeiterführer Lech Wałęsa die Solidarność-Bewegung (Solidarität) anführte, begann der Widerstand, der letztlich zum Fall des Kommunismus in Osteuropa beitrug. Danzig ist somit nicht nur Wiege des Handels, sondern auch der europäischen Freiheit.

Heute ist die Metropole mit rund 500.000 Einwohnern ein leuchtender Anziehungspunkt. Künstler und Wissenschaftler suchen hier Inspiration, so wie einst im Goldenen Zeitalter. Die Mischung aus polnischer Kultur und hanseatischem Erbe vor der Kulisse spätmittelalterlicher Backsteinbauten ist beeindruckend.

Die vielen historischen Baudenkmäler aus allen Zeitepochen sind eine Reise wert, und die Museen – insbesondere das Europäische Zentrum der Solidarność – haben sich einen internationalen Ruf erarbeitet.

Flaniere entlang der Mottlau, genieße den Blick auf das berühmte Krantor und lass Dich von diesem faszinierenden Chaos aus überlaufenen und vergessenen Vierteln, hektischen Straßen und ruhigen Parks in den Bann ziehen. Danzig hat Dir viel zu bieten, viel zu zeigen und viel zu erzählen – Du musst nur sehen und zuhören!

TIPP 1: öffentliche Verkehrsmittel in Danzig:
Es gibt Gesamtnetzkarten für den öffentlichen Nahverkehr (für 24 bzw. 72 Stunden) zu kaufen. Damit dürfen auch die Züge (SKM und PR) benutzt werden. In der Altstadt selbst gibt es keine öffentlichen Verkehrsmittel. Bis zum Zentrum kommst Du entweder mit der Straßenbahn (tramwaj) oder mit den ZTM/ZKM-Bussen (autobus).

TIPP 2: Ausflug zur Halbinsel Hel
Pack die Badehose ein, besuche unbedingt die Halbinsel Hel. Die Hinfahrt machst Du mit der Fähre (09.20 – 12.00 Uhr) https://www.zegluga.pl. Das Ticket kostet derzeit 45 PLN. Für die Rückfahrt nimmst Du den Zug. Beim Kauf einer Gesamtnetzkarte ist die Bahnfahrt bereits inklusiv. Die Variante ist abwechslungsreich. Der letzte Zug fährt um 20.33 Uhr und benötigt etwa 2 Stunden. Somit hast Du viel Zeit für die Halbinsel Hel.

TIPP 3: Städtekombination Krakau, Prag und Danzig
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TIPP 4: Städtekombination Stockholm und Danzig
Das ist täglich nit Polferries möglich mit. Raus aus dem Alltag – rauf auf das Schiff. Frische Seeluft schnuppern, polnische Spezialitäten genießen und dabei eine Minikreuzfahrt über die Ostsee erleben. Die Fahrzeit beträgt 18 Stunden. Langeweile wird an Bord nicht aufkommen.

Ostsee Sommer Danzig
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