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Krakau, Heldenplatz, Polen, Plac-Bohaterow, Mahnmal, Juden Ghetto, Nazis-REgierung

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Krakau: Die verborgenen Tränen einer Skulptur:
Eine bewegende Erzählung vom Heldenplatz

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Der Platz der Helden des Ghettos in Krakau: Eine bewegende Gedenkstätte
Einer der emotionalsten und eindrucksvollsten Orte in Krakau ist ohne Zweifel der Platz der Helden des Ghettos. Dieser bedeutsame Ort im Stadtteil Podgórze erinnert an die jüdischen Opfer des Zweiten Weltkriegs und setzt sich aus einer künstlerischen Installation von metallenen Stühlen zusammen. Hier erfährst du mehr über die Geschichte, die Hintergründe und die symbolische Bedeutung dieser Stühle.

Eine tragische Geschichte zwischen 1941 und 1943
Ursprünglich als Plac Zgody bekannt, erlebte der Platz von 1930 bis 1948 eine dunkle Epoche in der Geschichte von Krakau. Während des Zweiten Weltkriegs war er das Zentrum des Ghettos, das im März 1941 auf Anweisung von Generalgouverneur Hans Frank im Stadtteil Podgórze errichtet wurde. Alle nicht-jüdischen Einwohner mussten das Gebiet verlassen, während Juden aus verschiedenen Stadtteilen gezwungen wurden, in das Ghetto zu ziehen. Das Ghetto in Krakau existierte zwei Jahre lang und umfasste ca. 20 Hektar. Es sollte rund 17.000 Juden aufnehmen, doch die Realität war eine andere: Überfüllte Wohnungen, in denen oft 4 bis 5 Familien zusammenlebten, führten dazu, dass viele Ghetto-Bewohner auf dem Boden schlafen mussten. Das tägliche Leben war geprägt von extremer Armut, Zwangsarbeit und Hungersnöten, die viele Menschen lebensbedrohlich krank machten. Während der Liquidation des Ghettos im Jahr 1943 wurden Tausende Juden zu den Todeslagern deportiert, wobei der Platz eine zentrale Rolle im Deportationsprozess einnahm.

Die Rolle des Platzes während der Deportationen
Vor dem Krieg war der Plac Zgody ein wichtiger Busbahnhof. Nach der Errichtung des Ghettos wurde er zum Sammelpunkt für jüdische Rollcalls und Selektionen. Hier wurden die Opfer versammelt, bevor sie ihren letzten Weg in die Todeslager antreten mussten. Tadeusz Pankiewicz, der einzige nicht-jüdische Apotheker, der im Ghetto bleiben durfte, half vielen Bewohnern mit Lebensmitteln und Medikamenten.

Gedenken und die Entstehung des Denkmals
Im Jahr 1948 erhielt der Platz den Namen „Platz der Helden des Ghettos“. 2005 wurde beschlossen, ein Denkmal zu errichten, das der Erinnerung an die Opfer dient. Inspiriert von Pankiewicz‘ Erinnerungen wurde eine Installation von 33 großen und 37 kleineren Metallstühlen geschaffen, die das zurückgelassene Mobiliar symbolisieren. Diese Stühle sind in Reihen angeordnet und erinnern an die Rollcalls, während sie auf die ehemalige Apotheke „Unter dem Adler“ ausgerichtet sind. Zusätzlich wurde eine Linie auf dem gepflasterten Platz markiert, die die ehemalige Ghetto-Mauer symbolisiert. Zwei bedeutende Daten, 1941 für die Errichtung des Ghettos und 1943 für dessen Liquidation, sind an der Fassade des ehemaligen Busbahnhofs angebracht.

Jährliche Gedenkveranstaltungen
Jedes Jahr am Jahrestag der Ghetto-Liquidation, dem 13. und 14. März, versammeln sich viele Einheimische und Besucher auf dem Platz, um den Weg der jüdischen Opfer in Stille zu gehen. Diese Zeremonien ermöglichen es Menschen, die tragischen Ereignisse nachzuvollziehen und ein Zeichen der Erinnerung zu setzen.

Im Jahr 2006 wurde das Denkmal mit dem Europäischen Preis für den öffentlichen Raum ausgezeichnet, und 2011 erhielt es den Gold Award für Urban Quality. Im Jahr 2017 häkelte eine lokale Künstlerin spezielle Spitzenkleider für die Stühle, von denen heute nur noch wenige erhalten sind.

Trotz der bewegenden Symbolik sind viele Menschen über die Geschichte dieses Ortes und die Hintergründe der Installation unwissend. Wenn du in Krakau bist oder zukünftig dort reisen möchtest, solltest du den Platz der Helden des Ghettos in Podgórze besuchen. Er bietet eine eindrucksvolle Möglichkeit, die Geschichte des Ghettos und die Erinnerung an die jüdischen Opfer hautnah zu erfahren. Vor Ort solltest du in einer ruhigen Zeit den Menschen gedenken, die bei diesem Massaker ihr Leben lassen mussten.

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