51 Jahre Bernina Express

Aufregung am Bahnsteig in Filisur

Die schönsten Schweizer Panorama Züge
51 Jahre Bernina Express

Aufregung am Bahnsteig in Filisur
Im Bahnhof Filisur stehen noch die alten Stationsglocken, die leider schon auf vielen Stationen entweder ganz abgeschafft oder durch profane Klingeln ersetzt wurden. Bei Annäherung eines Zuges an die Station kündigt durch einen Kontakt im Gleis die Glocke dem Stationspersonal (und dem kundigen Reisenden) die baldige Ankunft an. Es ist 09,33 Uhr. Gleich muss es passieren. Die Spannung steigt…Der Adrealinspiegel steigt… Und dann ist es soweit.

Es hat Einfahrt der Express-Zug nach Tirano…
Um die letzte Kurve windet sich der rote Panoramazug. Das Geburtstagskind kommt. Mit ein paar Minuten Verspätung, bedingt durch die vielen Zugkreuzungen auf der eingleisigen Strecke, rollt der Bernina Express ein. Die Alphornbläser und natürlich auch die Kühe mit ihren Glocken, nebenan auf der Weide, begrüßen das Geburtstagskind würdig mit Respekt. Wie kann es auch anders sein! Zwar nicht im Takt. Aber das ist heute egal!

Aus einer banalen Idee wurde ein Erfolgsschlager.
Der Bernina Express feiert seinen 51. Geburtstag – und alle feiern den Sieger-WOW-Moment. Von «ooooh» bis «unglaublich», von «traumhaft» bis «Wahnsinn»: Erstmals setzte sich ein Bernina-Express am 03.Juni 1973 in Bewegung und hat seitdem Geschichten erlebt und Geschichte geschrieben. Seit 1973 hat der Paradezug der Rhätischen Bahn rund 10 Millionen Menschen aus der ganzen Welt ins Staunen versetzt. Seit einem halben Jahrhundert direkt von Chur nach Tirano – einmal quer durch die Alpen. Eine unvergessliche Reise auf den berühmtesten Schienen der Welt gewinnt der WOW-Moment «WOW, da sind sogar die Kinder ruhig».

Mit der Fertigstellung der Albula-Strecke im Jahr 1903 bis St.Moritz wollten die Graubündner unbedingt noch einen Anschluss ins Val Poschiavo. Dazu gründete sie einfach eine eigenständige Bahngesellschaft (Berninabahn = abgekürzt BB). Von beiden Seiten wurde von 1905 bis 1910 emsig gebaut. Mit Eröffnung des schwierigsten Abschnitts zwischen Ospizio Bernina und Poschiavo war die Gesamtstrecke von 61 km über den Bernina-Pass nach weniger als 5 Jahren Bauzeit fertig. Stets am Rande des Bankrotts übernahm die Rhätische Bahn 1943 mitten in den Wirren des Zweiten Weltkriegs die kleine Bahn. Die Strecke wurde von Anfang an elektrisch zunächst mit 750 V, später mit 1000 V Gleichstrom betrieben. Wegen der unterschiedlichen Bahnstromsysteme beginnt die Berninabahn zwar im selben Bahnhof von St.Moritz, jedoch auf getrennten Gleisen und an unterschiedlichen Bahnsteigen.

Welche Alpenüberquerungen über den Bernina-Pass könnte man wohl als die spektakulärsten, verrücktesten und leider auch traurigsten bezeichnen?
Die verrücktesten und traurigsten sind die von Hannibal und Suworow. Beide Alpenüberquerungen waren Kriegsfeldzüge: der Karthager Hannibal wollte Rom besiegen und der Russe Suworow Frankreich. Hannibal 218 v.Chr., Suworow 1799 unserer Zeit. Beide hatten den gleichen Gedanken: mit ihrer Armee die Alpen zu überqueren (womit der Feind nicht rechnete) und dann einen Überraschungsangriff zu starten. Diese Feldzüge waren alles andere, als ein schöner Spaziergang. Die beiden haben ihren Soldaten alles abverlangt. So ein halsbrecherisches Unternehmen kostete vielen Menschen und Tieren das Leben. Vor Kälte hatten sie Erfrierungen an den Händen und Füßen. Viele rutschen auf dem eisigen Weg in den Abgrund. Doch trotz Schnee, Eis, Kälte, dünner Höhenluft und sehr schlechten Wegverhältnissen kamen sie voran. Sie erreichten schließlich ihr Ziel. Ja, die Alpen haben schon vieles gesehen. Wenn sie reden könnten hätten sie eine Menge zu erzählen…!

Erstaunt und begeistert seit 1973
Die rollende Legende verbindet Bahntradition und Innovation. Und mit ihren Panoramawagen bringt der Bernina Experss Fahrgäste ganz nah an die Bündner Natur. Die Landschaft zeigt sich von ihrer schönsten Seite und bereitet einen Hochgenuss für die Sinne. Schimmernde Berggipfel, tiefe Täler, saftige Wiesen, glitzernde Bäche und Seen – die Schönheit der Schweiz ist atemberaubend!
Ein halbes Jahrhundert voller Geschichte und Faszination, die bei jeder Fahrt aufs Neue erlebt werden können.

Die spektakulärste Alpenüberquerung der heutigen Zeit ist auch gleich die schönste Verbindung des kühlen Nordens mit dem warmen Süden. Es ist die Zugfahrt über den Berninapass. Du genießt die herrliche Panoramafahrt von den Bergen zu den Palmen. Hoch hinauf zum Gletscherglitzern der Berge, tief hinab ins Palmenparadies Italien. Der Schienenstrang verbindet unterschiedliche Kulturen und Sprachen miteinander. Das in Schlangenlinien und ohne Zahnrad.

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Nostalgie kennt keine Grenzen

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